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Ehrenpräsident
der Braunschweiger Karneval-Gesellschaft von 1872 e.V.

Das älteste deutsche Volksbrauchtum: Fastnacht/Karneval

Wie der Karneval nach Braunschweig kam...

Fastnacht/Karneval wird im Braunschweiger Land seit dem frühen Mittelalter gefeiert. Im Braunschweiger Stadtbuch von 1293 finden wir die erste schriftliche Erwähnung, vermutlich auch der älteste Beleg in Deutschland. Die Fastnacht, die also noch aus jener Zeit stammt, war der sogenannte Schoduvel, das Schaulaufen des Teufels. Es waren ursprünglich unanständige, lächerliche Umläufe unter allerlei Vermummungen in Tierfellen, Laken und dergleichen mehr, woran die Rohheit, die früher hier eine große Rolle spielte und in einigen Gegenden auch noch bis ins letzte Jahrhundert ausgeführt wurde, großen Gefallen fand. Später wurden die Feste durch Maskeraden ersetzt und auch dabei allerhand Unfug getrieben, was man amtlich so lange duldete, bis die Späße überhand nahmen. In Braunschweig heißt es 1408 in einer Urkunde: "hyr is ein wonheyt (Gewohnheit), dat de jungen Lude pheghen to hebben eyne Kumpanye, also dat se lopen in den hilligen dagen to wynachten (die heiligen Tage vor Weihnachten)." Eine ausführliche Beschreibung des Maskentreibens finden wir im Braunschweiger Urkundenbuch von 1477. Fastnachtsfeiern vor Weihnachten wurden aber bald verboten. Diese Feierlichkeiten durften später erst nach dem 6. Januar begangen werden. Um das Jahr 1300 wurde im Braunschweiger Land Till Eulenspiegel geboren, der Schalksnarr, der heute als Symbolfigur der Braunschweiger Karneval-Gesellschaft von 1872 e. V. aus der Bütt glossiert. Christian Dietrich Grabbe sagte einmal: "...denn Eulenspiegel ist kein bloßer Spaßmacher, sondern repräsentiert die aus tiefem Ernst entstandene deutsche Weltironie."

Till


Karneval in Braunschweig ist älter als der Till, die Gründung der ersten Karneval-Gesellschaft jünger. Es war im Jahre 1871, als Max Jüdel, ein bekannter Braunschweiger Kaufmann, einige Freunde in seinem Haus am Kohlmarkt zu Gast hatte. An jenem Abend gab es viel zu erzählen. Man kam auch auf das Thema Karneval zu sprechen, denn auf seiner letzten Reise ins Rheinland hatte Jüdel auch einen alten Freund besucht, der Mitglied in einer Karneval-Vereinigung war, und der hatte ihn zu einer "Sitzung mit Damen" mitgenommen. Beeindruckt von diesem Besuch mit seinem ganzen Drum und Dran, den farbigen Kostümen, den lustigen Reden und der Fröhlichkeit, kam ihm auf der Heimreise schon der Gedanke, ob man dies alles nicht auch in Braunschweig wiederbeleben könne, zumal ja -wie eingangs erwähnt- auch in unserer Heimatstadt der Karneval seine Vorläufer hat.Siegfried Rackwitz Es gelang Jüdel, seine Freunde für einen "Karneval in Braunschweig" zu interessieren, und nach mehrmaligen Zusammenkünften kam es dann im darauffolgenden Jahre 1872 zur Gründung des "Braunschweiger Carneval-Clubs". Sein Gründer, der spätere Kommerzienrat Dr. Ing. h. c. Max Jüdel war damals 27 Jahre alt und ein bedeutender Förderer der heimischen Wirtschaft und im nachhinein Inhaber der "Eisenbahnsignal-Bauanstalt Max Jüdel & Co" auf der Ackerstraße (heute Siemens). Max Jüdel wurde am 10. Oktober 1845 geboren. Er war der Sohn des jüdischen Kaufmanns Salomon Jüdel, der am Kohlmarkt eine Manufaktur und eine Modewarenhandlung betrieb.

So entwickelte sich die Braunschweiger Karneval-Gesellschaft im Laufe der nun mehr als 130 Jahre zu einer der großen Gesellschaften dieser Art in Deutschland. Die BKG ist die Siebtälteste in Deutschland. Wenn Sie mehr über uns wissen möchten, dann schauen Sie im Internet mal vorbei unter http://bkg-karneval.de




Allen wohl - niemand wehe! und Viel Spaß an der Freud!

sind unsere Leitsätze.Siegfried Rackwitz